Eine nachhaltige Unternehmensentwicklung muss den Bedürfnissen der heutigen Generationen entsprechen, ohne dass diese die Existenz und Entwicklungsmöglichkeiten zukünftiger Generationen gefährdet. Hier geht es vor allem darum, die natürliche Umwelt zu schonen und zu erhalten, möglichst nachwachsende Rohstoffe zu verwenden und vorausschauend mit den verfügbaren Ressourcen umzugehen. Das regenerative natürliche System muss hierdurch in seinen wesentlichen Eigenschaften dauerhaft erhalten bleiben. Nachhaltig ist eine Entwicklung nur, wenn diese dauerhaft ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist. Wir als Oberkircher und Kappelrodecker Winzer sehen uns verpflichtet, nach diesen Prinzipien zeitgerechten und nachhaltigen Weinbau zu betreiben.
Frank Männle, der schon seit dem Jahr 2002 in der Oberkircher Winzer eG als Qualitätsmanager beschäftigt ist, begleitet nun auch als zertifizierter Nachhaltigkeitsmanager intensiv dieses Thema. Sein Aufgabengebiet ist vielfältig: Er unterstützt die Geschäftsführung in Fragen rund um die Themen nachhaltiges Wirtschaften, Ressourcenmanagement, Personal- und Unternehmensführung.
Das Weinbaugebiet Baden steht schon lange für nachhaltigen Weinbau und war Vorreiter der ganzen Branche. Dauerbegrünte, gegen Erosion geschützte Böden, die Vermeidung von Nitratauswaschungen und der Einsatz biologischer Schädlingsbekämpfung durch die Verwirrtechnik (Pheromon-Verfahren) werden hier seit Jahrzehnten praktiziert. Die abwechslungsreichen Kleinstrukturen der Ortenau, bei der sich Obstwiesen mit Reben und Wald kleinräumig abwechseln, bieten nicht nur dem Menschen eine einzigartige Kulturlandschaft, sondern sorgen auch für eine artenreiche Flora und Fauna.
Eine Besonderheit im Weinbau rund um Oberkirch und Kappelrodeck ist der große Anteil an Querterrassen. Nirgendwo in Deutschland wird diese Bewirtschaftungsform stärker angewendet. Die Terrassenböschungen werden dabei extensiv gepflegt und bilden ein besonderes Habitat für Kleintiere und Kräuter.
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Unser Ziel ist es, den Energieverbrauch in der Weinerzeugung so gering als möglich zu halten. Bereits 2009 wurde am Standort Oberkirch in drei Kraft-Wärme-Anlagen („Dachs“) investiert, um das im täglichen Betrieb gebrauchte Warmwasser mit der Eigen-Stromerzeugung zu gewinnen. 2011 wurde dort zudem eine 96 kwp Photovoltaik-Anlage auf dem Betriebsdach errichtet.
Am Standort Kappelrodeck wurde 2019 ein „Dachs“ in Betrieb genommen. Im Frühjahr 2022 startete die 100 kwp starke Photovoltaik – Anlage. Hierdurch wird u.a. die E-Bike-Ladestation der Vinothek versorgt. Somit können wir mit dem an unseren Standorten erzeugtem Strom rund 1/3 unseres jährlichen Strombedarfs decken.
Seit 2023 decken wir in Kappelrodeck unseren kompletten Wärmebedarf für die Produktion durch eine Hackschnitzelanlage mit Pufferspeicher. Das Holz hierfür stammt aus den umliegenden Wäldern und hat somit auch keinen langen Transport hinter sich. Mit unserer Hackschnitzelanlage reduzieren wir die CO2-Emissionen erheblich. Die Nutzung von Holzhackschnitzeln als Brennstoff trägt zur Reduzierung des ökologischen Fußabdruckes bei und unterstützt den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.
Als einer der wenigen Weinerzeuger Deutschlands halten wir am Mehrweg-Konzept fest. Unsere Literflaschen werden gespült und finden danach wieder den Weg in den Kreislauf. Je häufiger diese verwendet werden, desto positiver wird die Nachhaltigkeitsbilanz.
2021 wurde in eine KEG-Abfüllung investiert. Damit können professionell und automatisiert Mehrweg-Fässer für den Offenausschank in der Gastronomie gefüllt werden. So konnten in den ersten Monaten schon über zwei LKW-Ladungen an Neuglas eingespart werden.
Beim Verkauf von Präsenten verzichten wir in beiden Vinotheken komplett auf Folie (außer der Kunde wünscht dies ausdrücklich).
Die Winzergenossenschaft Oberkirch in der Ortenau keltert und vermarket Wein für rund 500 Winzerfamilien aus dem Acher- und Renchtal. Dabei legt sie besonders viel Wert auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung, die den Bedürfnissen der aktuellen Generationen gerecht wird, ohne die Zukunft zu gefährden. Dr. Sebastian Hill, Geschäftsführer seit 2021, setzt dazu sowohl auf eine umweltschonende Bewirtschaftung der Weinberge als auch auf erneuerbare Energiequellen.
Das Ziel der Winzergenossenschaft ist es ....
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Neben den zentralen Nachhaltigkeitsanforderungen an die Ökologie, spielen auch die Ökonomie und das Soziale eine wesentliche Rolle. In diesen beiden Punkten sehen wir uns als genossenschaftliches Unternehmen unserer Mitglieder in unseren Grundwerten und Handlungsmaximen mehr als bestätigt. Die Beziehungen zu unseren Mitgliedern und deren Betrieben bestehen oft schon seit Jahrzehnten über Generationen hinweg, darauf ist auch die Mitgliedschaft grundsätzlich ausgerichtet. Die rund 500 Winzerfamilien aus der Region verlassen sich bei der Vermarktung ihrer qualitätiv hochwergigen Trauben auf uns. Dabei steht für die Genossenschaft nicht der schnelle Gewinn, sondern die langfristige und verlässliche Auszahlungsleistung an die Mitglieder im Fokus. Kontinuierliche Investitionen in die Zukunft der Genossenschft im Sinne der Winzerinnen und Winzer werden getätigt. Ziel ist dabei immer, die Arbeit im Weinberg zu unterstützen und eine bestmögliche Vermarktung zu erreichen. Beispielhaft ist die gemeinsame Organisation eines Vollernters oder der Einsatz eines Qualitätsmanagers für den Weinbau zu nennen.
In unserem Tun identifizieren wir uns mit den genossenschaftlichen Grundwerten Solidarität, Selbstverantwortung und Selbsthilfe und leben das Motto "Was der eine nicht schafft, das schaffen viele gemeinsam". In unserem Unternehmen hat jedes Mitglied, gleich welcher Größe, eine Stimme in den wesentlichen Entscheidungsprozessen. Die Gremien der Winzergenossenschaft sind ausschließlich mit Winzern im Ehrenamt besetzt, um zu gewärhleisten, dass deren Belange und Interessen bestmöglich in unseren Entscheidungsprozessen repräsentiert sind.
So arbeiten wir als Genossenschaft gemeinsam mit unseren Familienbetrieben in der Region Tag für Tag daran, die hier wachsenden Trauben zu unseren einmaligen Produkten zu veredeln und damit den Winzerinnen und Winzern ein nachhaltiges Einkommen zu gewährleisten.
Innerbetrieblich zeichnen sich die Oberkircher Winzer an Ihren Standorten in Oberkirch und Kappelrodeck durch eine Vielzahl an langjährigen Kolleginnen und Kollegen und die Ausbildung junger Menschen in verschiedenen Berufen aus. Wir sind uns dem Wert qualifizierter und motivierter Mitarbeiter bewusst, weshalb wir regelmäßig Fortbildungen und interne Teamevents anbieten.
Darüber hinaus sehen wir uns als Genossenschaft unserer Region stark verbunden. Im Rahmen verschiedener Projekte unterstützen wir beispielsweise Schulen oder Aktivitäten des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Unsere hauseigenen Events und Veranstaltungen sind ein etablierter Teil des örtlichen Gemeinwesens und bringen regelmäßig hiesige Einwohner und Touristen aus der ganzen Welt zusammen. Dabei sehen wir uns mit unseren Erzeugnissen auch als aktiver Botschafter unserer wunderschönen Region.